Ein Monopol aus kaiserlichen Zeiten
Das Monopol, diesen hochprozentigen Helfer herzustellen, verdanken die Wildschönauer der Kaiserin Maria Theresia. Ein Privileg, um das sie alle Freunde genussvoller Gesundheit und gesunden Genusses beneiden. Nur im Unterländer Hochtal wird der „Krautinger“ gebrannt und sonst nirgendwo in Tirol und Österreich. Ursprünglich wurde 51 Wildschönauer Bauern das Recht zum "Krautinger brennen" zugestanden, heutzutage sind es um die 15 Landwirte, die von diesem Recht Gebrauch machen.
Grundlage ist die weiße Stoppelrübe (auch Wasserrübe genannt). Sie wird im Sommer und Herbst geerntet, muss sauber gewaschen und zu Brei verkleinert werden. Die Maische wird auf ein Drittel ihrer ursprünglichen Menge eingedickt, 48 Stunden mit Germ (Hefe) angesetzt und schließlich gebrannt.
So einfach, wie es klingt, ist die Angelegenheit aber nicht. Spezialisten sind überzeugt, dass viele Dinge mitspielen, wenn es um die Qualität geht. Unter anderem das Feuer: Elektrische Kessel werden verschmäht, Buchenholz sorgt für die nötigen Temperaturen. Auch das besondere Höhenklima der Wildschönau leistet seinen Beitrag. Eine Herausforderung schließlich stellt der Rübensamen dar. Eingefleischte "Krautingerbrenner" verabscheuen Industriesamen und ziehen die Samenkörner selbst.